Arbeitswelt-Monitor "Arbeiten in der Corona-Krise"

Thema: Wie sieht der Arbeitsalltag in verschiedenen Branchen und Berufsfeldern während der Corona-Krise aus? Um die Auswirkungen der Corona-Krise in den unterschiedlichen Bereichen der Arbeitswelt sichtbar zu machen, haben die Universität Osnabrück und die Kooperationsstellen Hochschulen – Gewerkschaften in Niedersachsen und Bremen den Arbeitswelt-Monitor „Arbeiten in der Corona-Krise“ ins Leben gerufen.

Ziel:  Der Arbeitswelt-Monitor "Arbeiten in der Corona-Krise" macht die Corona bedingten und unterschiedlichen Veränderungen in der Arbeitswelt sichtbar.

Aktuell: Die erste Befragung zum Arbeitswelt-Monitor "Arbeiten in der Corona-Krise" startete im April 2020. Eingeladen zur Teilnahme waren Erwerbstätige aus allen Wirtschaftszweigen und allen Beschäftigungsformen (abhängig Beschäftigte und (Solo-)Selbständige). Weitere Befragungswellen folgten in 2021 und 2022, zuletzt im Februar / März 2022. Die Ergebnisberichte mehrerer Erhebungswellen sind im Download verfügbar.

Auf dieser Seite finden Sie die bereits vorliegenden Ergebnisberichte, Vergleiche zwischen den Wellen sowie Sonderauswertungen für einzelne Schwerpunktbranchen hier.

Weitergehende Informationen unter: https://www.arbeit-corona.uni-osnabrueck.de/

Arbeitswelt-Monitor "Arbeiten in der Corona-Krise"

Die Corona-Pandemie hat Deutschland fest im Griff. Auch die Arbeitswelt ist betroffen – und zwar weit über den Gesundheitssektor hinaus. Covid-19 und die Eindämmungsmaßnahmen haben in fast allen Wirtschaftszweigen und Berufsfeldern spürbare Auswirkungen auf die Arbeitenden. Allerdings sind die Effekte in verschiedenen Bereichen der Arbeitswelt höchst unterschiedlich: Für einige verschiebt sich der Arbeitsort ins Homeoffice, manche sind in Kurzarbeit, müssen Einkommenseinbußen hinnehmen oder sind von Erwerbslosigkeit bedroht.  Andere, insbesondere die zur Aufrechterhaltung der Lebensmittelversorgung, des Gesundheitssystems und der Daseinsvorsorge erforderlichen Berufsgruppen, müssen Mehrbelastungen hinnehmen und sind besonderen Infektionsrisiken ausgesetzt. Hinzu kommt, dass die Schließung von Kindergärten, Schulen und anderen Betreuungsmöglichkeiten viele Arbeitende vor Herausforderungen in der Organisation der Kinderbetreuung und des Arbeitsalltags stellt.

Der Arbeitswelt-Monitor ist ein gemeinsames Projekt der Universität Osnabrück (Prof. Dr. Hajo Holst) und des Netzwerks der Kooperationsstellen Hochschulen – Gewerkschaften in Niedersachsen und Bremen. Ziel des Monitors ist es, die Folgen der Corona-Krise in den verschiedenen Bereichen der Arbeitswelt sichtbar zu machen.

Aufgerufen wurden Arbeitende aus allen Branchen und Berufsfeldern sowie aus unterschiedlichen Beschäftigungsformen. Egal ob abhängig Beschäftigte oder (Solo-)Selbständige, egal ob jemand im Einzelhandel arbeitet, in der Industrie, in der Logistik, in der Pflege, im Kindergarten, im öffentlichen Sektor, im Kulturbereich oder einer anderen Branche, ob in einem festen Beschäftigungsverhältnis oder freiberuflich. Der Arbeitswelt-Monitor interessiert sich für die Alltagserfahrungen arbeitender Menschen: Wie erleben diese ihre Arbeit in Zeiten der Corona-Krise? Wie reagieren Arbeit- und Auftraggeber, welche Schutzmaßnahmen werden ergriffen und wie lassen sich Kinderbetreuung und Arbeit im Alltag vereinbaren? 

An der ersten Welle des Arbeitswelt-Monitors im April und Mai 2020 haben sich 11.176 Erwerbstätige beteiligt. Die Ergebnisse des Forschungsteams um Prof. Dr. Hajo Holst (Universität Osnabrück) zeigen, dass die Auswirkungen der Pandemie auf die Arbeitswelt weitreichend sind. Covid-19 und die Eindämmungsmaßnahmen beeinflussen fast jeden Aspekt von Erwerbsarbeit. Am auffälligsten sind jedoch die starken Ungleichheiten in der beruflichen Hierachie und zwischen verschiedenen Tätigkeitsbereichen: Infektionsrisiken betreffen vor allem Dienstleistungsberufe, unter den wirtschaftlichen Lasten leiden Selbstständige sowie Produktionsarbeitende am stärksten und Büro- und Verwaltungsberufe haben privilegierten Zugang zum mobilen Arbeiten. Für Interessenvertretungen stellen die Ungleichheiten im Arbeitserleben in der Pandiemie erhebliche Herausforderungen dar. Die Mitbestimmung hat vor allem positive Effekte auf die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie: Beschäftigte aus Betrieben mit Betriebs- oder Personalrat müssen deutlich seltener Einkommenseinbußen hinnehmen und erleben weniger häufig eine Verunsicherung der eigenen beruflichen Zukunft.

Am 6. April 2021 startete eine weitere Befragungswelle und lief bis zum 31. Mail 2021. Der Ergebnisbericht ist ein Vergleich der Erhebungswellen aus den beiden "harten Lockdowns" April/Mai 2020 und April/Mai 2021 und kommt zu vielen weiteren und zum Teil überraschenden Ergebnissen. Der Vergleich macht deutlich, welche gesellschaftlichen Herausforderung mit der Pandemie einhergehen und zeigt die ungleich verteilten Verhältnisse der Lasten und Risiken auf, welches langfristig zu einer Verschärfung sozialier Spaltungen beitragen kann. Insgesamt beteiligten sich 7.165 Personen an dem Online-Survey.

Eine neue Erhebungswelle startete am 1. Februar 2022:  www.arbeit-corona.uni-osnabrueck.de.

Für eine Schnellsuche sehr gut aufbereitet finden Sie ausgewählte Ergebnisse auch auf der Projekthomepage der Universität Osnabrück.

"Ziel des Arbeitswelt-Monitors 'Arbeiten in der Corona-Krise' ist eine wissenschaftliche Berichterstattung über die Corona bedingten Veränderungen in der Arbeitswelt. Regelmäßige Folgebefragungen stellen sicher, dass der Monitor die Dynamik der Corona-Krise erfasst und ein realistisches Bild der Entwicklungen in der Arbeitswelt aus der Perspektive der Arbeitenden gezeichnet wird", so der wissenschaftliche Leiter der Studie Prof. Dr. Hajo Holst vom Institut für Sozialwissenschaften der Universität Osnabrück. Die Universität Osnabrück und die Kooperationsstellen Hochschulen und Gewerkschaften übernehmen gemeinsam die Kommunikation der Ergebnisse in die Öffentlichkeit, die Politik, die Arbeitswelt und die relevanten wissenschaftlichen Communities. 

Info-Flyer im Download
Für weitere Informationen und Fragen steht Prof. Dr. Hajo Holst zur Verfügung (hajo.holst@uni-osnabrueck.de).

Weitere Informationen für Medien und Redaktionen:
Prof. Dr. Hajo Holst, Universität Osnabrück
Institut für Sozialwissenschaften
Seminarstraße 3, 49074 Osnabrück
Tel.: +49 541 969 4615
E-Mail: haholst@uni-osnabrueck.de