Evaluation des Bremer Rahmenkodex „Gute Arbeitsbedingungen an den Hochschulen“

Thema: Evaluation des Bremischen Rahmenkodex zu den „Vertragssituationen und Rahmenbedingungen von Beschäftigungen an den staatlichen Bremischen Hochschulen“

Ziel: Evaluation der Vertragssituation und der Rahmenbedingungen von Beschäftigten an staatlichen Bremischen Hochschulen

Aktuelle Projektphase: Laufzeit der Projektes: 12-2021 bis 12-2022. Die Auswertungs- und Berichtsphase ist abgeschlossen. Der Bericht kann im Downloadbereich heruntergeladen werden.

Ergebnisbericht: Zum Download...

Evaluation des Bremischen Rahmenkodex für „Gute Arbeitsbedingungen an den Hochschulen“

Übermaß an Befristungen, kurze Vertragslaufzeiten und unsichere Perspektiven - Die Qualität der Beschäftigungsbedingungen an Hochschulen steht seit langem in der Kritik. In Bremen haben 2016 staatliche Akteure, Hochschulverantwortliche, Interessenvertretungen und Gewerkschaften einen Rahmenkodex vereinbart, um die Beschäftigungsbedingungen an Bremischen Hochschulen zu verbessern. Was hat diese Initiative erreicht?

Die Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften Göttingen hat im Jahr 2022 eine Evaluation des Bremischen Rahmenkodex im Auftrage der Senatsverwaltung durchgeführt. Systematisch erhoben wurden dabei die Sichtweisen der zahlreichen beteiligten Akteure von Hochschulleitungen, Interessenvertretungen, Frauenbeauftragten, Gewerkschaften sowie der Arbeitnehmerkammer: Welche Veränderungen sind aus deren Sicht bei den Beschäftigungsbedingungen eingetreten und welchen zukünftigen Veränderungsbedarf sehen sie?

Der hier verfügbare Bericht zeigt, dass die Vereinbarung Wirkungen erzielt hat, aber auch auf Umsetzungshindernisse gestoßen ist. Eine Weiterentwicklung von Instrumenten und Verfahren ist gleichwohl sinnvoll. Ein Kennzahlenvergleich der Personal- und Finanzierungsdaten der Hochschulen zeigt, dass relevante Veränderungen bei den Vertragsbedingungen eingetreten sind. Herausgearbeitet werden die Bilanzen und Vorschläge zur Weiterentwicklung des Rahmenkodex aus Sicht der Anspruchsgruppen. Der Bericht schließt mit sieben Empfehlungen:

1. Der begonnene Prozess der Gestaltung der Beschäftigungsbedingungen sollte durch eine Weiterentwicklung des Rahmenkodexes fortgesetzt werden.

2. Es besteht ein Grundkonflikt zwischen den Anspruchsgruppen hinsichtlich der Verbindlichkeit des Rahmenkodex. Dies sollte als Konflikt widerstreitender Interessen akzeptiert werden. Eine Lösung besteht in der Suche nach einer dritten Lösung, die die berechtigten Ansprüche der verschiedenen Konfliktparteien aufnimmt.

3. Bei der Weiterentwicklung des Rahmenkodex sollte sich in bestimmten Feldern auf konkrete Standards bei der Verfolgung der Zielerreichung verständigt werden.

4. Ferner sollte sich über ein intensiveres, gemeinsames Bearbeiten der bei der Evaluation erkannten Umsetzungsprobleme verständigt werden.

5. Im Rahmenkodex werden wenig konkrete Maßnahmen zur Personalentwicklung adressiert (innerhalb und außerhalb der Wissenschaft). Vor dem Hintergrund des Wettbewerbs um Fachkräfte sollten an allen Hochschulen und für alle Personalkategorien zielgruppenspezifische Maßnahmen entwickelt und realisiert werden.

6. Die senatorische Behörde ist einerseits eine Anspruchsgruppe, andererseits aber auch zentraler Akteur, der Rahmenbedingungen setzt. Es wird daher empfohlen, systematisch die Ansprüche an die senatorische Behörde zu sammeln und zu klären, wo verstärkte Unterstützung geleistet werden kann, um die Ziele des Rahmenkodex zu erreichen.

7. Zur Weiterentwicklung des Rahmenkodex wird ein dreischrittiges Vorgehen empfohlen:

Erstens eine grundlegende Verständigung der Anspruchsgruppen über die geplante Reichweite und Richtung der Überarbeitung (Präambel).
Zweitens Klärung der allgemeinen Rahmenbedingungen und eine Einigung auf die wesentlichen Standards, Mittel und Verfahren zur Zielerreichung.
Erst im dritten Schritt empfiehlt sich die konkrete Bearbeitung einzelner Orientierungsrahmen und Maßnahmen.

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